Die Sage der NZ Illertal Dämonen e.V.
Die Menschen im Mittelalter glaubten an höheren Kräfte wie Teufel Hexen und Dämonen. Das lag daran, dass die Gesellschaft auf einem niedrigen Bildungsstand war und sich somit nicht erklären konnte, wie der Regen, der Wind, der Sommer oder Winter kam. Wie sollte man sich ohne Wissen unsere komplexe Welt auch erklären können, wenn nicht durch den Einfluss einer höheren Macht? Sie glaubten selbst dass Blitzeinschläge die göttliche Strafe für Vergehen waren denn die Blitze kamen ja direkt aus dem Himmel.
Die Menschen übernahmen Geschichten und Glauben von ihrem Umfeld. In jedem Stammesgebiet Deutschlands gab es Abwandlungen des Glaubens dennoch fand er überall ein zuhause. Die alten Geschichten konnte man nicht aus den Köpfen der Menschen verbannen. Die Erzählungen über Geister, Hexen, Dämonen überdauerten. Die Mythen über Magie, Wunder und Zauber lebten weiter.
Der Glaube an Segen und Fluch, Symbole und Bilder beeinflussten das tägliche Leben der Menschen. Hexen und Dämonen existierten für sie und der Werwolf trieb sein Unwesen in Feld, Wald und Stadt. Und all das, weil die Menschen keine andere Erklärung für vielen Dinge hatten.
So wurde auch im Illertal die Geschichte von dem Armenhäusler und der Dämonen Münze erzählt.....
Ein Armenhäusler hatte durch ein Zauberbuch Verbindung mit den Dämonen bekommen. Diese Dämonen stellten ihm frei, ob er sich durch ein sofortiges großes Geschenk, etwa einem stattlichen Hof oder durch viele kleine Gaben, die den Mitmenschen weniger auffallen würden, reich werden wolle. Der Armenhäusler entschied sich für das Letztere. Daraufhin bekam er von den Dämonen eine Münze überreicht. Er fand dies ja ganz nett und recht, sah es aber nicht ausreichend, um alle Not der seinen damit lindern zu können. Die Dämonen lachten und sagten, er solle erst einmal damit einkaufen gehen und er würde sehen was passiert.
Kaum waren die Dämonen verschwunden, hieß der arme Mann seinen Buben für diese Münze beim Müller Mehl zu holen. Der Bub ging los, zahlte mit der Münze und brachte das Mehl nach Hause. Als sie aber in den Geldbeutel schauten, war die Münze wieder drin. Da wusste der Mann, dass ihm die Dämonen einen Bleibtreu geschenkt hatten, eine Münze, die egal wie oft man sie ausgibt, immer wieder auf geheimnisvolle Weise in den Geldbeutel des Besitzer zurück kehrt. Hocherfreut über dieses Geschenk, das ihm ja nun nach und nach Wohlstand herbeirufe ohne das jemand etwas merkt, beschloss er weiterhin nach wie vor fleißig zur Arbeit zu gehen das kein Mensch verdacht schöpfen würde. Aber der Müller merkte doch etwas. Wenn jedes mal der Gleiche mit der gleichen Münze zahlt und dann am Abend ausgerechnet diese Münze in der Schublade fehlt, dann kann so etwas nicht mit rechten Dingen zu gehen. Als nun des Armenhäuslers Bub wieder einmal zum Einkaufen kam, behielt der Müller die Münze fest in der Hand. Aber kaum war der Bub aus der Tür, da wars, als ob die Münze kraft gewänne und jenem folgen wolle. Mit aller Gewalt musste der Müller seine Hand zudrücken. Jedenfalls, er hatte den Bleibtreu erkannt. „Euch werd ich helfen!“ dachte der Müller. Im Hof lag seit Jahr und Tag ein alter ausgedienter Mühlstein, der viele Klumsen und Schrunden hatte. In den schlug der Müller den Bleibtreu mit einem Hammer hinein. Nun würde ihm die Münze nicht mehr entrinnen, dachte er bei sich. Aber, er wollte seinen Augen nicht trauen: da stellte sich der alte Mühlstein auf und rollte zum Tor hinaus,dem Armenhaus zu. Der verdutze Müller lief nach, so schnell ihn seine Füße trugen. Aber lange vor ihm war der Mühlstein durch die Tür des Armenhauses und hatte den Herrn des Bleibtreu zermalmt. Das war das Ende des Armenhäuslers und seiner Dämonischen Münze.
Unser Narrenruf lautet: 3 x Ja verreck - die Münz isch weg
Quelle: Sagen aus dem Illertal